Psychologe, Psychiater oder Psychotherapeut?

 Wer ist für was zuständig? Was sind die Gemeinsamkeiten und Unterschiede?

Der essenzielle Unterschied zwischen Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten

Psychologen, Psychiater und Psychotherapeuten. Diese drei Berufsbezeichnungen sind schwer auseinander zu halten. Nicht jeder kennt den Unterschied. Diese Berufe haben zwar einige Gemeinsamkeiten, jedoch auch klare Unterschiede in ihrer Grundausbildung sowie ihrem Tätigkeitsbereich. Dieser Artikel fasst alle drei Berufsbezeichnungen und ihre Tätigkeitsbereiche kurz und knapp zusammen.

Während akuten Lebenskrisen und psychisch-bedingten Beschwerden oder psychischen Erkrankungen suchen viele Menschen Hilfe bei einem Experten. Dabei stellt man sich schnell die Frage: Psychologe, Psychiater oder Psychotherapeut?

  • Wer ist für mich und mein Anliegen geeignet?
  • Bei wem muss ich mich melden?
  • Was sind die Gemeinsamkeiten?
  • Wo ist genau der Unterschied? 

Psychologe

Wie wird man Psychologe?

Psychologen haben ein Bachelor- und Master-Studium in Psychologie an einer Universität absolviert. Das Studium dauert normalerweise fünf Jahre. Als Wissenschaftler beschäftigen sich Psychologen mit dem menschlichen Denken, Fühlen und Handeln. Sie sind Experten für psychologische Fragen rund um den Menschen: “Wie funktioniert ein Mensch?“. Nach dem Master-Studium erhalten Psychologen den Titel “Master of Science in Psychologie” und dürfen sich offiziell “Psychologe” oder “Psychologin” nennen.

Was macht ein Psychologe? Was sind die Aufgaben?

Diese Qualifikation erlaubt den Psychologen sowohl in der Forschung, in einer Personalabteilung von Unternehmen, als auch in Beratungsstellen und Gesundheitseinrichtungen sowie Kliniken zu arbeiten. Ohne eine zusätzliche post-graduierende Weiterbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten dürfen Psychologen jedoch keine psychisch-erkrankten Menschen behandeln. Grundsätzlich sind sie nach ihrem Studium berechtigt mit psychisch gesunden Menschen und alltäglichen Problemen zu arbeiten. Anders, als bei Psychologischen Psychotherapeuten, Ärzten und Psychiater, werden Menschen, die einen Psychologen aufsuchen, als “Klienten” bezeichnet. Zu ihren Bereichen zählen Psychologische Beratung und Problemlösung von verschiedener Problemen, Prävention von psychischen Erkrankungen sowie Coaching.

Psychologischer Psychotherapeut

Wie wird man Psychologischer Psychotherapeut?

Wenn Psychologen Patienten behandeln möchten, müssen sie eine drei- bis fünfjährige Ausbildung zum Psychologischen Psychotherapeuten abschließen. Nach Abschluss erhalten sie die Approbation – eine staatliche Zulassung – zur Ausübung von Psychotherapeutischen Interventionen. Dann sind sie berechtigt eigene Patienten psychotherapeutisch zu behandeln.

Was macht ein Psychotherapeut in der Praxis? Was sind die Aufgaben?

Zu den Aufgaben gehören Psychologische Testungen (Diagnostik), Psychologische Beratung und Psychotherapie (psychotherapeutische Gespräche). Medizinische Versorgung gehört nicht dazu, auch wenn einige Psychologen ein medizinisches Grundwissen für Psychopharmaka vorweisen können. Da Psychologen bzw. Psychologische Psychotherapeuten kein Medizin-Studium absolviert haben, sind sie keine Ärzte und dürfen keine Medikamente verordnen. Psychologische Psychotherapeuten behandeln Patienten in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken sowie selbstständig in eigenen Psychotherapeutischen Praxen. Wenn Menschen mit psychischen Erkrankungen in eine Psychotherapeutische Praxis kommen, werden sie als “Patienten” bezeichnet.

Psychiater

Wie wird man Psychiater?

Psychiater haben fünf Jahre Medizin an einer Universität studiert. Dabei beschäftigen sie sich sowohl mit der Funktionsweise des menschlichen Körpers, als auch mit der Behandlung von körperlichen Erkrankungen. Zusätzlich können sie sich auf die neurologischen und psychologischen Prozesse des Gehirns spezialisieren. Wenn sie das Medizinstudium abschließen, dürfen sie sich offiziell Arzt nennen. Nach dem Medizinstudium kommt zusätzlich eine mehrjährige Facharztausbildung für Psychiatrie und Psychotherapie dazu. Nach der Facharztprüfung erlangen sie den Titel “Psychiater” und können sich “Ärztlicher Psychotherapeut” bezeichnen. Sie arbeiten in psychiatrischen und psychosomatischen Kliniken sowie in Praxen und Ambulanzen.

Was macht ein Psychiater in der Praxis?

Zu den Aufgaben eines Psychiaters gehören nicht nur die Feststellung einer medizinischen Diagnose, körperliche Untersuchungen und Verschreibung von Medikamenten, sondern auch therapeutische Gespräche. Genauer gesagt stellt ein Psychiater fest, um welche körperlichen und medizinischen Ursachen es sich bei einer psychischen Erkrankung handelt und versuchst diese medikamentös zu beheben. Psychotherapie wird jedoch nur selten von einem Psychiater angeboten. Außerdem sind sie als Ärzte berechtigt Patienten in eine Klinik einzuweisen. Genauso wie bei Psychologischen Psychotherapeuten, werden psychisch-erkrankte Menschen in einer Psychiatrischen Praxis oder Klinik als “Patienten” bezeichnet.

Fazit:

Hier sind die wichtigsten Informationen zusammengefasst. 

Gemeinsamkeiten: Sowohl Psychologen, Psychiater als auch Psychotherapeuten beschäftigen sich mit psychologischen Themen sowie der Funktionsweise des Menschen.

Unterschiede: Die Berufe unterscheiden sich zu aller erst in der universitären Basisausbildung sowie dem psychologischen und medizinischen Grundwissen. Psychologen (ohne eine Zusatzausbildung) haben keine Berechtigung erkrankte Menschen zu behandeln. Der Psychotherapeut bietet Psychotherapie als Behandlungsmethode an, jedoch keine Pharmakotherapie (Behandlung mit Medikamenten). Ein Psychiater behandelt psychisch-erkrankte Menschen hauptsächlich mit Medikamenten und eher selten mit einer Psychotherapie. Psychologen arbeiten mit Klienten und Psychologische Psychotherapeuten sowie Psychiater (ärztliche Psychotherapeuten) behandeln Patienten.

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