Resilienz in Zeiten von Corona
Das Rezept für ein erfolgreiches Krisenmanagement während der Pandemie
Resilienz in Zeiten von Corona. Schon seit einem Jahr hat die Corona-Pandemie unser Leben fest im Griff. Tage, Wochen und Monate vergehen, doch das Virus und die Maßnahmen bleiben. Der Frühling steht bereits vor der Tür. Soziale Kontakte werden weiterhin auf ein Minimum reduziert, Hobbys können nicht ausgeführt werden und Homeoffice ist für viele Menschen zur Routine geworden Kaum haben wir die zweite Corona-Welle hinter uns gebracht, hat schon die dritte Welle begonnen. Der Grund dafür – eine Mutation. So manch einer kann sich denken „Ich kann nicht mehr und ich will nicht mehr“. Doch gerade in diesen äußerst kritischen Zeiten ist Resilienz mehr denn je gefragt.
Was ist Resilienz?
Resilienz – Definition. Der Begriff Resilienz stammt ursprünglich aus den Ingenieurswissenschaften und bezeichnet die Fähigkeit eines Körpers oder Stoffs nach einer Veränderung wieder in die ursprüngliche Form zurückzuspringen. Im übertragenden Sinne ist die Resilienz die Widerstandsfähigkeit eines Menschen, sich trotz ungünstiger Umstände und kritischer Lebensereignisse erfolgreich zu entwickeln. Es handelt sich also um einen Prozess, in dem Menschen auf etwaige Herausforderungen und Veränderungen mit einer Anpassung ihres Verhaltens reagieren.
„Resilienz ist das Immunsystem unserer Seele“
Es gibt Menschen, die ein glückliches Leben führen, obwohl sie viele Schicksalsschläge erleiden mussten. Dieses Phänomen beschäftigt die Wissenschaft schon seit geraumer Zeit. Wie schaffen es Menschen trotz diverser Belastungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, mental stabil zu bleiben?
„In uns Menschen wohnt eine besondere Kraft inne“
In jedem von uns wohnt eine besondere Kraft inne. Ähnlich wie das Immunsystem unseres Körpers besitzt unsere Seele ein Immunsystem, das aus emotionalen Abwehrkräften besteht. In der frühen Kindheit werden diese „emotionalen Abwehrkräfte“ angelegt und können im Laufe der Entwicklung trainiert und verbessert werden.
Resilienz – Strategien. Nun stellt sich die Frage: Wie kann ich mein seelisches Immunsystem so aktivieren, dass ich weiterhin gut durch die Krise komme?
Umgangsstrategien mit den Folgen der Corona-Pandemie
Die 7 Säulen der Resilienz
In der psychologischen Resilienzforschung unterscheidet man 7 Bereiche der menschlichen Widerstandskraft. Daraus lassen sich einige Tipps für den Umgang mit den pandemiebedingten Belastungen herleiten:
Säule 1 – Optimismus. Eins steht fest – wir sitzen alle im selben Boot und die Corona-Pandemie ist für keinen von uns eine einfache Angelegenheit. Doch wer es schafft, selbst in den trostlosesten Momenten etwas Gutes zu sehen, sei es auch nur der Beginn des Frühlings, kann für sich Wunder bewirken.
Säule 2 – Akzeptanz. Wer viel Zeit in Gedanken wie „Hätte ich doch nur…“ oder „Warum gerade ich…“ investiert, vergeudet wertvolle Energie, die wir in Krisenzeiten so sehr bräuchten. Kurz gesagt, man denkt und handelt passiv. Der Schlüssel für diese anhaltende Passivität ist: Loslassen. Wer sein Schicksal annimmt, kann sein Denken für Lösungsideen effizient einsetzen
Säule 3 – Lösungsorientierung. Die dritte Säule der Resilienz ergibt sich aus der ersten und zweiten Säule. Die Lösungsorientierung bezeichnet eine Haltung von Menschen, die sich durch schwierige Situationen nur geringfügig aus der Ruhe bringen lassen. Solche Menschen sehen schwierige Umstände als Herausforderung und setzen gezielt Strategien ein, um mit der Herausforderung umzugehen. An dieser Stelle kann also festgehalten werden: Wer eine Krise erfolgreich meistern möchte, der sollte handlungsfähig bleiben.
Säule 4 – Opferrolle verlassen. Was für ein erfolgreiches Krisenmanagement unerlässlich ist, ist, sich nicht als Opfer zu betrachten. Wer sich als Opfer sieht, fühlt sich ohnmächtig und im Stich gelassen. Die Lösung lautet: Den inneren Kampfgeist entdecken und Verantwortung übernehmen.
Säule 5 – Verantwortung übernehmen. Es nützt nicht viel, die „anderen“ für die eigene Lage verantwortlich zu machen. Viel hilfreicher und gewinnbringender ist es, realistisch einzuschätzen, welchen Teil man zur gegenwärtigen, persönlichen Krise beigetragen hat. „Jeder ist seines Glückes Schmied“ ist ein Sprichwort, das diesen Umstand ziemlich gut beschreibt.
Säule 6 – Netzwerke aufbauen. Eins der auffälligsten Merkmale der Corona-Krise ist die soziale Isolation. à auf Blogartikel soziale Isolation verweisen
Wir fühlen uns einsam und abgeschottet. Doch man sollte sich bewusst machen, wie wichtig Kommunikation und eine soziale Vernetzung, gerade in Zeiten von Krisen, ist. Unsere innere Stärke und unser Selbstwertgefühl können wir steigern, wenn wir uns anderen Menschen anvertrauen. Doch wie soll das in einer Krise, in der Kontakte auf ein Minimum reduziert werden sollen, funktionieren? Digitale Vernetzung ist die Antwort.
Säule 7 – Zukunft planen. Vervollständigen wir das erfolgreiche Krisenmanagement mit der siebten Säule der Resilienz – der Zukunftsplanung. Ein vorausschauendes Krisenmanagement hilft uns, auf spontane Probleme effizienter zu reagieren. Auch wenn die Pandemie schon seit Wochen, ja sogar seit Monaten, unsere Zukunftsplanung erschwert hat, ist es dennoch wichtig, aktiv in die Zukunft zu blicken und Visionen zu entwickeln. Immerhin wird es auch ein Leben nach dem Lockdown geben und sich auf dieses Leben vorzubereiten und es zu planen, kann so manchen Stress vorbeugen.
Resilienz ist die Folge von Einsicht
Resilienz ist die Folge von Einsicht. Die Tipps, die sich aus den 7 Säulen der Resilienz ableiten, sind das Ergebnis eines mediativen Einsichtsprozesses – also eines achtsamen Prozesses, bei dem Gedanken, Gefühle, Motivationen, Impulse und Handlungen intensiv durch den Blick ins Innere erforscht werden. Die innere Kraft, mit der wir Herausforderungen meistern, können wir durch Mediation und Achtsamkeitsübungen entdecken. Schon kleine Achtsamkeitsübungen können uns helfen, uns die innere Kraft bewusst zu machen und die Resilienz zu steigern. Achtsamkeit ist also eine besondere Eigenschaft des menschlichen Bewusstseins, also eine spezielle Form von Aufmerksamkeit.
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